Schweres Asthma?
Was ist SEA?
Schweres eosinophiles Asthma verständlich erklärt
„Eos-wie? Für mich war es einfach nur schweres Asthma." - Patient mit schwerem eosinophilem Asthma
Es gibt verschiedene Asthma-Typen und unterschiedliche Schweregrade.1 Die von den Auslösern unabhängige Unterscheidung nach Art der Atemwegsentzündung ist für Ärzte sehr wichtig. Denn möglicherweise ist hier eine andere Behandlungsmethode effektiver als bei anderen Asthma-Typen. Zum Beispiel können bei schwerem Asthma sogenannte Biologika eingesetzt werden.
Du bist nicht sicher, ob Eosinophile bei deinem Asthma eine Rolle spielen? Sprich deinen Hausarzt oder Lungenfacharzt auf einen Eosinophilen-Bluttest an, um schweres eosinophiles Asthma (SEA) zu diagnostizieren oder auszuschließen.
Definition
Das schwere eosinophile Asthma (SEA) tritt häufig erst bei Erwachsenen ab dem mittleren Lebensalter auf; in seltenen Fällen kann es jedoch auch bei Kindern vorkommen.1 SEA geht oft mit stärkeren Beschwerden einher als andere Asthma-Typen. Patienten können unter starkem Husten, Atemnot und anderen Symptomen leiden, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.
Schon gewusst?
Etwa die Hälfte der Patienten mit schwerem Asthma hat eosinophiles Asthma.1,2
Ursachen
Bei SEA handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege. Hierbei spielen sogenannte eosinophile Granulozyten - kurz Eosinophile – eine Schlüsselrolle. Diese sind eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen und ein wichtiger Teil des Immunsystems. Warum es bei manchen Menschen zu erhöhten Eosinophilen kommt, ist bisher nicht vollständig geklärt. Doch wenn zu viele Eosinophile gebildet werden, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems und so zu Entzündungen im eigenen Körper. Verschiedene Erkrankungen wie SEA oder die Autoimmunerkrankung eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) können die Folge sein.1
Diagnose
Wusstest du schon,
dass sowohl bei allergischem als auch nicht-allergischem Asthma vermehrt Eosinophile auftreten können? Bei nicht-allergischem Asthma ist diese Vermehrung jedoch oft stärker ausgeprägt als bei allergischem Asthma.6
Die Messung der Eosinophilen ist ein wichtiger Schritt bei der Diagnose von eosinophilem Asthma. Aber was genau bedeutet das? Ganz einfach: Dein Arzt nimmt in der Praxis eine Blutprobe, um die Anzahl der Eosinophilen zu bestimmen. Diese Untersuchung kann beim Hausarzt, Kinder- und Jugendarzt sowie Allergie- oder Lungenfacharzt durchgeführt werden.1
„Dann sind wir zu einem anderen Pneumologen in die Uniklinik gegangen, der hat das (eosinophile Asthma) dann festgestellt.“
Patient mit schwerem eosinophilem Asthma
Durch die Untersuchung kann der Arzt feststellen, ob eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen vorliegt. Abhängig vom Ergebnis wird das Asthma dann in "eosinophiles" und "nicht-eosinophiles" Asthma eingeteilt. Erfahre hier mehr über die verschiedenen Asthma-Typen.
Tipp
Wenn du unter schwerem Asthma leidest, solltest du unbedingt mit deinem Hausarzt oder Lungenfacharzt sprechen. Denn allein anhand der Symptome ist es nicht möglich, den genauen Asthma-Typ zu bestimmen. Möglicherweise kann ein Eosinophilen-Bluttest dabei helfen, die Ursache deines Asthmas zu identifizieren und eine zielgerichtete Behandlung zu planen.
Behandlung
SEA sollte von einem erfahrenen Lungenfacharzt behandelt werden.1 Bei SEA liegt eine ganz bestimmte Art von Entzündung in den Atemwegen vor. Daher gibt es Medikamente, die genau auf diese Entzündung zugeschnitten sind. Die sogenannten Biologika sind spezielle Antikörper, die SEA gezielt behandeln.
Für eine erfolgreiche Behandlung sind regelmäßige Untersuchungen bei einem Lungenfacharzt und die genaue Einnahme der Medikamente besonders wichtig. Nur so können langfristig Symptome gelindert und deine Lebensqualität verbessert werden. Erfahre hier mehr über die medikamentöse Behandlung des SEA.
Referenzen
1. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) & Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Patientenleitlinie Zur Nationalen Versorgungs Leitlinie Asthma, 3. Auflage. Version 1. (2021).
2. Bakakos, A. et al. J Clin Med. 2019;8(9):1375.
3. Houriet, C. et al. Aktuelle Dermatologie. 2014;40(04):127–132.
4. https://das-immunsystem.de/wissenswertes/immunsystem_angeboren_und_erworben/. Letzter Zugriff am 20.07.2023.
5. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-das-immunsystem. Letzter Zugriff am 20.07.2023.
6. Wong, TW. et al. The Journal of Immunology. 192.8 (2014): 3548-3558.
7. Kuang, FL. et al. Journal of Allergy and Clinical Immunology. 143.2 (2019): AB289.
NP-DE-MPL-WCNT-240060, Juli 2024