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Schweres Asthma?

Was ist SEA? 

Schweres eosinophiles Asthma verständlich erklärt

„Eos-wie? Für mich war es einfach nur schweres Asthma." - Patient mit schwerem eosinophilem Asthma

Es gibt verschiedene Asthma-Typen und unterschiedliche Schweregrade.1 Die von den Auslösern unabhängige Unterscheidung nach Art der Atemwegsentzündung ist für Ärzte sehr wichtig. Denn möglicherweise ist hier eine andere Behandlungsmethode effektiver als bei anderen Asthma-Typen. Zum Beispiel können bei schwerem Asthma sogenannte Biologika eingesetzt werden.

Junge Ärztin mit Tablet im Gespräch mit einer Patientin

Du bist nicht sicher, ob Eosinophile bei deinem Asthma eine Rolle spielen? Sprich deinen Hausarzt oder Lungenfacharzt auf einen Eosinophilen-Bluttest an, um schweres eosinophiles Asthma (SEA) zu diagnostizieren oder auszuschließen.

Podcastvorschau


Was ist für Menschen mit SEA wichtig?

Erfahre es im neuen Podcast des DAAB.

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Definition

Das schwere eosinophile Asthma (SEA) tritt häufig erst bei Erwachsenen ab dem mittleren Lebensalter auf; in seltenen Fällen kann es jedoch auch bei Kindern vorkommen.1 SEA geht oft mit stärkeren Beschwerden einher als andere Asthma-Typen. Patienten können unter starkem Husten, Atemnot und anderen Symptomen leiden, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Schon gewusst?

Etwa die Hälfte der Patienten mit schwerem Asthma hat eosinophiles Asthma.1,2

Ursachen

Chronische Entzündung der Lunge

Bei SEA handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege. Hierbei spielen sogenannte eosinophile Granulozyten - kurz Eosinophile – eine Schlüsselrolle. Diese sind eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen und ein wichtiger Teil des Immunsystems. Warum es bei manchen Menschen zu erhöhten Eosinophilen kommt, ist bisher nicht vollständig geklärt. Doch wenn zu viele Eosinophile gebildet werden, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems und so zu Entzündungen im eigenen Körper. Verschiedene Erkrankungen wie SEA oder die Autoimmunerkrankung eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) können die Folge sein.1

  • Mehr über das Immunsystem

    Das Immunsystem ist eine ebenso wichtige wie komplexe Schutzfunktion des Körpers. Allgemein spricht man vom angeborenen Immunsystem und vom erworbenen Immunsystem. 

    • Zum angeborene Immunsystem gehören u. a. Haut und Schleimhäute. Sie bilden die erste Verteidigungslinie gegen Bakterien, Viren oder andere schädliche Stoffe. Werden diese Barrieren durchbrochen, stehen weiterhin verschiedene Abwehrzellen in den Blutgefäßen und im Gewebe bereit, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Alle Zellen des angeborenen Immunsystems gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
    • Eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen sind die Lymphozyten. Sie sind der wichtigste Bestandteil des erworbenen Immunsystems. Durch sie kann sich das Immunsystem Erreger merken und bei erneutem Kontakt schneller und besser bekämpfen. Unter den Lymphozyten koordinieren die sogenannten T-Lymphozyten (T-Zellen) die Immunantwort und zerstören infizierte, kranke oder entartete Zellen. Die B-Lymphozyten (B-Zellen) haben die Aufgabe, Antikörper zu produzieren, welche die Erreger markieren. 

    Das angeborene und das erworbene Immunsystem arbeiten gemeinsam für den bestmöglichen körpereigenen Schutz gegen Krankheiten. Doch gerät es ins Ungleichgewicht, kann es auch zum Auslöser für Erkrankungen werden: den Autoimmunerkrankungen.

     

    Quelle: 4,5

  • Mehr über Eosinophile

    Icon Eosinophil

    Als Teil des angeborenen Immunsystems reagieren eosinophile Granulozyten (Eosinophile) schnell auf ihre Umgebung. Indem sie bei der Abwehr von Infektionen durch von Parasiten, Viren und Bakterien helfen, sind sie ein wichtiger Schutz für die allgemeinen Gesundheit. Es wird außerdem angenommen, dass sie die Gewebereparatur, -Reproduktion sowie im Stoffwechsel unterstützen. Zudem fördern sie die Vermehrung von B-Lymphozyten, wodurch das spezifische Abwehrsystem angeregt wird.

    Icon Eosinophile

    Als Teil des angeborenen Immunsystems reagieren eosinophile Granulozyten (Eosinophile) schnell auf ihre Umgebung. Indem sie bei der Abwehr von Infektionen durch von Parasiten, Viren und Bakterien helfen, sind sie ein wichtiger Schutz für die allgemeinen Gesundheit. Es wird außerdem angenommen, dass sie die Gewebereparatur, -Reproduktion sowie im Stoffwechsel unterstützen. Zudem fördern sie die Vermehrung von B-Lymphozyten, wodurch das spezifische Abwehrsystem angeregt wird.

    Die Eosinophilen übernehmen also sehr viele verschiedene Aufgaben im Körper. Daher ist es besonders wichtig, dass ihre Anzahl möglichst ausbalanciert ist. Zu wenige Eosinophile können laut einigen Studien zu einer Zunahme der bakteriellen Belastung im Darm führen. Im Gegenzug kann eine zu hohe Anzahl an Eosinophilen Abwehrprozesse übermäßig anregen und Entzündungskrankheiten und Allergien fördern. Dazu zählen u. a. schweres eosinophiles Asthma (SEA), chronische Rhinusinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP), entzündliche Darmerkrankungen oder auch die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA).

    Quelle: 6,7

Diagnose

Wusstest du schon,

dass sowohl bei allergischem als auch nicht-allergischem Asthma vermehrt Eosinophile auftreten können? Bei nicht-allergischem Asthma ist diese Vermehrung jedoch oft stärker ausgeprägt als bei allergischem Asthma.6

Die Messung der Eosinophilen ist ein wichtiger Schritt bei der Diagnose von eosinophilem Asthma. Aber was genau bedeutet das? Ganz einfach: Dein Arzt nimmt in der Praxis eine Blutprobe, um die Anzahl der Eosinophilen zu bestimmen. Diese Untersuchung kann beim Hausarzt, Kinder- und Jugendarzt sowie Allergie- oder Lungenfacharzt durchgeführt werden.1

„Dann sind wir zu einem anderen Pneumologen in die Uniklinik gegangen, der hat das (eosinophile Asthma) dann festgestellt.“

Patient mit schwerem eosinophilem Asthma

Durch die Untersuchung kann der Arzt feststellen, ob eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen vorliegt. Abhängig vom Ergebnis wird das Asthma dann in "eosinophiles" und "nicht-eosinophiles" Asthma eingeteilt. Erfahre hier mehr über die verschiedenen Asthma-Typen.

Tipp

Wenn du unter schwerem Asthma leidest, solltest du unbedingt mit deinem Hausarzt oder Lungenfacharzt sprechen. Denn allein anhand der Symptome ist es nicht möglich, den genauen Asthma-Typ zu bestimmen. Möglicherweise kann ein Eosinophilen-Bluttest dabei helfen, die Ursache deines Asthmas zu identifizieren und eine zielgerichtete Behandlung zu planen.

Behandlung 

SEA sollte von einem erfahrenen Lungenfacharzt behandelt werden.1 Bei SEA liegt eine ganz bestimmte Art von Entzündung in den Atemwegen vor. Daher gibt es Medikamente, die genau auf diese Entzündung zugeschnitten sind. Die sogenannten Biologika sind spezielle Antikörper, die SEA gezielt behandeln. 

Für eine erfolgreiche Behandlung sind regelmäßige Untersuchungen bei einem Lungenfacharzt und die genaue Einnahme der Medikamente besonders wichtig. Nur so können langfristig Symptome gelindert und deine Lebensqualität verbessert werden. Erfahre hier mehr über die medikamentöse Behandlung des SEA. 

Medikamentöse Therapie 

 

Referenzen

1. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) & Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Patientenleitlinie Zur Nationalen Versorgungs Leitlinie Asthma, 3. Auflage. Version 1. (2021).

2. Bakakos, A. et al. J Clin Med. 2019;8(9):1375.

3. Houriet, C. et al. Aktuelle Dermatologie. 2014;40(04):127–132.

4. https://das-immunsystem.de/wissenswertes/immunsystem_angeboren_und_erworben/. Letzter Zugriff am 20.07.2023.

5. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-das-immunsystem. Letzter Zugriff am 20.07.2023.  

6. Wong, TW. et al. The Journal of Immunology. 192.8 (2014): 3548-3558.

7. Kuang, FL. et al. Journal of Allergy and Clinical Immunology. 143.2 (2019): AB289.

 

NP-DE-MPL-WCNT-240060, Juli 2024