Schweres Asthma
Wann ist Asthma schwer?
Hilfe zur Einschätzung der Asthma-Beschwerden
Menschen mit unkontrolliertem schwerem Asthma und deren Angehörige stehen oft vor einem Rätsel: Trotz Behandlung leiden die Asthma-Patienten unter starken Beschwerden. Ist die starke Symptomlast eine „normale“ Folge ihrer Erkrankung oder steckt mehr dahinter?
„Ich dachte halt, das ist normal und gehört dazu.“
Patient mit schwerem eosinophilem Asthma
Fest steht: Betroffene müssen die Situation nicht so hinnehmen. Hier findest du Orientierung und Hilfe zur Selbsteinschätzung.
Schon gewusst?
Wenn Asthma erst im Erwachsenenalter auftritt, neigen Patienten zu schweren Formen.1 Das liegt daran, dass bei Erwachsenen oft andere Auslöser und Ursachen für Asthma vorliegen als bei Kindern.
Wann spricht man von schwerem Asthma?
Schweres Asthma beschreibt eine Form von Asthma, bei der die Symptome besonders ausgeprägt und schwerwiegend sind, und dessen Symptome trotz Einhaltung der optimierten Therapie bestehen bleiben.2
„Ich war einfach nicht mehr leistungsfähig. Vor allem im Sport habe ich das gemerkt und mich nur schlapp gefühlt.“
Patient mit schwerem eosinophilem Asthma
Ca. 3,6 % der Asthmapatienten leiden an schwerem Asthma.3 Unter den Patienten mit schwerem Asthma handelt es sich bei etwa der Hälfte um sogenanntes schweres eosinophiles Asthma (SEA).4 Bei diesem Asthma-Typ werden die Symptome durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst. Ein Übermaß an bestimmten Immunzellen – den sogenannten Eosinophilen – führt zu Entzündungen in den Atemwegen. Schweres eosinophiles Asthma hat üblicherweise eine besonders hohe Krankheitslast. Sprich deinen Hausarzt oder Lungenfacharzt auf einen Bluttest der Eosinophilen an, um SEA zu diagnostizieren oder auszuschließen. Erfahre hier mehr über SEA und die verschiedenen Asthma-Typen:
Wann ist Asthma „unkontrolliert“?
Eine gute Kontrolle des Asthmas ist wichtig, um Symptome zu reduzieren und langfristige Schäden an den Atemwegen zu vermeiden. Für eine gute Kontrolle müssen Patienten und Ärzte eng zusammenarbeiten. Auch du kannst diesen Prozess unterstützen! Sprich mit deinem Hausarzt oder Lungenfacharzt über die Symptome und Optionen zur Asthma-Kontrolle.
Wie gut ist dein Asthma kontrolliert? Finde es heraus im kurzen, kostenlosen Asthma-Selbsttest. Die Online-Version dieses Tests ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Das PDF richtet sich an Patienten ab 12 Jahren. Drucke den Test aus und bring die Ergebnisse zum nächsten Termin mit deinem Hausarzt oder Lungenfacharzt mit.
Asthma-Kontrolle bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen
Schweres Asthma im Alltag
Schweres Asthma kann für Patienten eine große Herausforderung darstellen. Zum einen durch die Erkrankung selbst. Symptome wie Atemnot, Husten und Engegefühl in der Brust führen oft zu einer großen Krankheitslast. Zum anderen bringt die Behandlung einer chronischen Erkrankung immer auch organisatorische Anforderungen mit sich. Von Arztterminen, über Schulungen und Übungen bis hin zum Umgang mit Medikamenten gibt es einige Dinge, die Patienten in ihrem Alltag beachten müssen. Hier findest du Tipps, die dir den Alltag mit schwerem Asthma erleichtern:
Behandlung von SEA
Das Ziel der Asthmabehandlung ist immer, alle Beschwerden gut unter Kontrolle zu haben.5 Ein normales Leben mit kontrolliertem Asthma ist möglich – selbst bei schwerem eosinophilem Asthma. Durch eine effektive Behandlung und Selbstmanagement-Strategien können Patienten ihre Symptome reduzieren und ihre Lebensqualität verbessern. Neben herkömmlichen Medikamenten wie beispielsweise inhalative Glukokortikoide (ICS, umgangssprachlich Kortison) oder bronchialerweiternde Medikamente (z.B. LABA/LAMA), können bei bestimmten Formen von schwerem Asthma auch moderne Therapieformen wie die Biologika-Therapie eine Option sein. Sogenannte Biomarker können ein Indiz sein, welche Therapieoption geeignet ist. Mehr über die verschiedenen Behandlungsoptionen und Therapieziele erfährst du hier:
Nicht-medikamentöse Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Therapieziele
Referenzen
1. Lommatzsch, M. et al. Pneumologie. 2023;77:461–543.
2. https://ginasthma.org/wp-content/uploads/2019/09/SA-Pocket-guide-v2-German-wms.pdf. Letzter Zugriff am 20.03.2024.
3. Akmatov, M.K. et al. Versorgungsatlas-Bericht Nr. 18/08. Berlin 2018.
4. Bakakos, A. et al. J Clin Med. 2019;8(9):1375.
5. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungsleitlinie Asthma – Langfassung, 4. Auflage. Version 1. 2020 DOI: 10.6101/AZQ/000469.
NP-DE-MPL-WCNT-240049, Juli 2024