Komorbiditäten
Begleiterkrankungen bei schwerem Asthma
Schweres Asthma kommt selten allein
Nicht nur die hohe Symptomlast beansprucht Betroffene mit schwerem Asthma. Denn neben der Atemnot und häufigen Exazerbationen (akute Verschlechterung) treten bei viele Patienten Begleiterkrankungen, sogenannte Komorbiditäten, auf. Je älter der Patient, desto wahrscheinlicher sind ein oder sogar mehrere Begleiterkrankungen.1
62 % der Patienten mit schwerem Asthma ab einem Alter von 65 Jahren leiden unter mindestens drei Begleiterkrankungen.1
Tipp
Du hast Symptome, die nicht direkt mit deinem Asthma in Verbindung stehen? Notiere dir, wann sie auftreten (z. B. nachts, bei Belastung, während der Allergiesaison), wie lange und unter welchen Umständen. Sprich deinen Haus- oder Lungenfacharzt beim nächsten Besuch auf deine Beobachtungen an.
Ursache und Entstehung von schwerem Asthma
Mögliche Begleiterkrankungen4
Wenn Erkrankungen sich gegenseitig anfeuern
Viele Patienten mit schwerem Asthma leiden zusätzlich unter einer oder sogar mehreren Begleiterkrankungen. Das Fatale daran: Diese Krankheiten können sich gegenseitig begünstigen und die Beschwerden dadurch sogar noch verstärken. Daher ist es wichtig, mögliche Hinweise auf weitere Erkrankungen mit dem Arzt zu besprechen und Begleiterkrankungen gut zu therapieren.
Klicke auf die untenstehenden Begriffe, um mehr über die jeweilige Erkrankung zu erfahren.
Auch die Psyche leidet
Auswirkungen des schweren Asthmas auf das psychische Wohlbefinden
Die Belastungen und Herausforderungen mit schwerem Asthma sind extrem hoch. Das verursacht Stress – Stress, der sich auf den Körper auswirkt, aber auch auf die Psyche. Im Rahmen der Erkrankung verändern sich sowohl die Kognition (Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen) und Emotion (Ausdruck und Erleben von Gefühlen) als auch das Verhalten. Kann das Asthma durch die Therapie nicht ausreichend behandelt werden, sodass die Symptome bestehen bleiben, begünstigt dies das Auftreten von psychischen Begleiterkrankungen.
Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist chronisch krank.6 Diese Patienten haben ein 1,5- bis 2-fach erhöhtes Risiko für eine psychische Begleiterkrankung.7
Eine zentrale Rolle bei Patienten mit schwerem Asthma spielt Angst.4 Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können daraus Angst-/Panikstörungen oder auch depressive Episoden bis hin zu Depression entstehen. Die stetigen Beschwerden erschweren jedoch auch den Schlaf, sodass viele Betroffene unter Schlafstörungen leiden. Und nicht selten versuchen Patienten, ihre Symptome und/oder Ängste durch Alkohol oder andere Suchtmittel zu „betäuben“ und rutschen im Laufe der Zeit in eine Suchtproblematik ab. Um die beeinträchtigte Lebensqualität zu verbessern, sollten psychische Begleiterkrankungen umfassend behandelt werden.
Eine zentrale Rolle bei Patienten mit schwerem Asthma spielt Angst.4 Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können daraus Angst-/Panikstörungen oder auch depressive Episoden bis hin zu Depression entstehen. Die stetigen Beschwerden erschweren jedoch auch den Schlaf, sodass viele Betroffene unter Schlafstörungen leiden. Und nicht selten versuchen Patienten, ihre Symptome und/oder Ängste durch Alkohol oder andere Suchtmittel zu „betäuben“ und rutschen im Laufe der Zeit in eine Suchtproblematik ab. Um die beeinträchtigte Lebensqualität zu verbessern, sollten psychische Begleiterkrankungen umfassend behandelt werden.
Du brauchst Unterstützung? Sprich deinen Arzt auf mögliche psychische Begleiterkrankungen an. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann dir helfen. Hier findest du Hilfe.
Tipps für Betroffene
Was kann ich tun, wenn es mir nicht gut geht?
- Habe ein wachsames Auge auf dein Wohlbefinden. Entwickle ein Gefühl dafür, was dir gut tut und was du lieber vermeiden solltest.
- Dokumentiere deine Beschwerden. Wann treten sie auf? Wie äußern sie sich? Wie entwickeln sie sich? Sammle so viele Informationen wie möglich.
- Sprich mit deinem Haus- und/oder Lungenfacharzt über deine Beobachtungen.
- Nimm Kontakt zu anderen Betroffenen über Selbsthilfegruppen auf. Es tut gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
- Ziehe deine Angehörigen ins Vertrauen und bitte bei Bedarf um Unterstützung und Verständnis.
Behandlungsmöglichkeiten
Individuelle Therapie der Begleiterkrankungen
Welche Behandlung die Lebensqualität verbessern und die Symptome lindern kann, hängt immer von den Begleiterkrankungen ab. Die Therapie wird daher individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Grundsätzlich unterscheidet man dabei nicht-medikamentöse Methoden und medikamentöse Behandlungen. Je nach Voraussetzung können selbst nicht-medikamentöse Behandlungsansätze das Wohlbefinden deutlich verbessern.
Bei schweren Beschwerden kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Diese orientiert sich immer an den Vorgaben der jeweiligen Therapieleitlinie der Erkrankung. Weitere Informationen zu einzelnen Begleiterkrankungen und deren Therapiemöglichkeiten findest du hier:
EGPA
CRSwNP
GERD & EoE
OSAS
COPD
Nahrungsmittelallergie
Atopische Dermatitis
ABPA
Behandlungsmöglichkeiten
Individuelle Therapie der Begleiterkrankungen
Welche Behandlung die Lebensqualität verbessern und die Symptome lindern kann, hängt immer von den Begleiterkrankungen ab. Die Therapie wird daher individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Grundsätzlich unterscheidet man dabei nicht-medikamentöse Methoden und medikamentöse Behandlungen. Je nach Voraussetzung können selbst nicht-medikamentöse Behandlungsansätze das Wohlbefinden deutlich verbessern.
Bei schweren Beschwerden kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Diese orientiert sich immer an den Vorgaben der jeweiligen Therapieleitlinie der Erkrankung. Weitere Informationen zu einzelnen Begleiterkrankungen und deren Therapiemöglichkeiten findest du hier:
EGPA COPD
CRSwNP Nahrungsmittelallergie
GERD & EoE Atopische Dermatitis
OSAS ABPA
Tipps – so kannst du den Therapieerfolg unterstützen
- Halte den mit deinem Arzt besprochenen Medikamentenplan ein. Nur dann kann sich die Wirkung der Präparate vollständig entfalten.
- Wenn du etwas an deiner Routine verändern und beispielsweise ein neues Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren möchtest, sprich vorab mit deinem Arzt. Auch vermeintlich harmlose Nahrungsergänzungsmittel können mit einigen Medikamenten interagieren und deren Wirkung verändern.
- Suche deinen Arzt auf, wenn du Nebenwirkungen verspürst. Wenn notwendig, kann er die Dosis anpassen oder das Präparat austauschen.
Risiko für Begleiterkrankung senken
Manchen Erkrankungen kann man zum Beispiel durch eine Impfung vorbeugen. Behalte deinen Impfstatus im Blick, um deinen Körper bestmöglich zu schützen. Lerne hier, welche Impfungen für dich wichtig sein können, um Begleiterkrankungen und Risiken einzuschränken:
Risiko für Begleiterkrankung senken
Manchen Erkrankungen kann man zum Beispiel durch eine Impfung vorbeugen. Behalte deinen Impfstatus im Blick, um deinen Körper bestmöglich zu schützen. Lerne hier, welche Impfungen für dich wichtig sein können, um Begleiterkrankungen und Risiken einzuschränken:
Halte dich außerdem über aktuelle, häufige Infektionserkrankungen wie Grippe oder Covid-19 auf dem Laufenden und folge offiziellen Hygieneempfehlungen.
Welche Bedeutung hat Covid-19 für Menschen mit (schwerem) Asthma? Der Lungeninformationsdienst erklärt, was Asthmatiker beachten sollen.
Referenzen
1. Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, verfügbar unter https://www.leitlinien.de/themen/asthma (letzter Zugriff am 17.08.2024)
2. Akmatov, M.K. et al. Versorgungsatlas-Bericht Nr. 18/08. Berlin 2018.
3. Bakakos, A. et al. J Clin Med. 2019;8(9):1375.
4. S2k-Leitlinie zur fachärztlichen Diagnostik und Therapie von Asthma 2023, verfügbar unter https://register.awmf.org/assets/guidelines/020-009l_S2k_Fachaerztliche-Diagnostik-Therapie-von-Asthma_2023-03.pdf (letzter Zugriff am 17.08.2024)
5. Peters U. et al. Obesity and asthma. J Allergy Clin Immunol 2018;141(4):1169-1179.
6. Güthlin C, Köhler S, Dieckelmann M. Chronisch krank sein in Deutschland: Zahlen, Fakten und Versorgungserfahrungen. Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin 2020.
7. Deutsche Rentenversicherung. Psychische Komorbidität. 09/2014.
NP-DE-MPL-WCNT-240084, Okt24