Schweres Asthma
Asthma-Typen
Asthma ist nicht gleich Asthma
Unter dem Begriff "Asthma" kann sich jeder etwas vorstellen. Doch diese Vorstellungen sind häufig mit festgefahrenen oder sogar falschen Annahmen verbunden. Viele Menschen glauben zwar zu wissen, wie Asthma aussieht, doch es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn Asthma ist nicht immer gleich! Es gibt verschiedene Formen von Asthma mit anderen Auslösern und Schweregraden. Je nach Asthma-Typ müssen Patienten und Ärzte unterschiedliche Aspekte beachten.
Alle Formen von Asthma haben eines gemeinsam: Sie beeinträchtigen die Atmung und können im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Deshalb ist es wichtig, die Symptome ernst zu nehmen und eine korrekte Diagnose zu stellen. Es gibt viele Möglichkeiten, Asthma gut zu behandeln und die Symptome zu lindern. Mit der richtigen Therapie und einem gesunden Lebensstil kann die Lebensqualität verbessert und Asthma sehr gut behandelt werden.
Wenn du vermutest an Asthma zu leiden, solltest du einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen. Ein Eosinophilen-Bluttest kann dabei helfen, den Asthma-Typ genauer zu bestimmen. Dabei wird im Blut die Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen – der sogenannten Eosinophilen – gemessen.
Asthma-Typen
Mediziner sprechen bei den verschiedenen Formen von Asthma auch von „Asthma-Phänotypen“.1 Um den Krankheitsverlaufs besser abschätzen und die passende Behandlung planen zu können, ist es wichtig, diesen Phänotyp zu bestimmen.1 Doch die medizinischen Hintergründe der verschiedenen Asthma-Typen sind komplex und nicht allein durch die Symptome erkennbar. Vielen Betroffenen fällt es daher schwer, das eigene Asthma einzuschätzen und einem bestimmten Typ zuzuordnen. Der Hausarzt oder Lungenfacharzt kann hier Orientierung bieten.
Für die Differenzierung der Asthma-Typen sind folgende Merkmale wichtig:2
Ausprägung und Kombination von Krankheitsanzeichen: Asthma-Symptome können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Einige Menschen haben nur gelegentlich Beschwerden, während andere ständig unter Atemproblemen leiden. Auch die Art und Schwere der Symptome kann variieren.
Ausprägung und Kombination von Krankheitsanzeichen: Asthma-Symptome können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Einige Menschen haben nur gelegentlich Beschwerden, während andere ständig unter Atemproblemen leiden. Auch die Art und Schwere der Symptome kann variieren.
Untersuchungsergebnisse: Blutwerte, Lungenfunktionstests oder bildgebende Verfahren (z. B. Röntgen oder Computertomographie) können dabei helfen, die Ursachen und Ausprägungen von Asthma genauer zu bestimmen.
Untersuchungsergebnisse: Blutwerte, Lungenfunktionstests oder bildgebende Verfahren (z. B. Röntgen oder Computertomographie) können dabei helfen, die Ursachen und Ausprägungen von Asthma genauer zu bestimmen.
Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Stoffen oder körperlicher Anstrengung: Manche Formen von Asthma werden durch bestimmte Reize wie Allergene oder körperliche Anstrengung ausgelöst. Es ist wichtig, diese Auslöser zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Stoffen oder körperlicher Anstrengung: Manche Formen von Asthma werden durch bestimmte Reize wie Allergene oder körperliche Anstrengung ausgelöst. Es ist wichtig, diese Auslöser zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Individuelle Reaktionen auf die Behandlung: Jeder Mensch reagiert anders auf die verschiedenen Therapieoptionen bei Asthma. Deshalb ist es wichtig, die Behandlung individuell anzupassen und regelmäßig zu überprüfen.
Individuelle Reaktionen auf die Behandlung: Jeder Mensch reagiert anders auf die verschiedenen Therapieoptionen bei Asthma. Deshalb ist es wichtig, die Behandlung individuell anzupassen und regelmäßig zu überprüfen.
Für die Bestimmung des Asthma-Typs werden all diese Merkmale gemeinsam betrachtet. Der Typ ergibt sich aus einer Kombination von Vererbung und Umwelteinflüssen.3
Finde alle wichtigen Informationen zu den verschiedenen Asthma-Typen auf einen Blick.
Lade dir hier das handliche Factsheet herunter.
Schweres Asthma oder schwieriges Asthma: Was ist der Unterschied?
Schweres Asthma und schwieriges Asthma sind zwei Begriffe, die oft verwechselt werden. Obwohl sie ähnlich klingen, gibt es einen wichtigen Unterschied:
Schweres Asthma bezieht sich auf eine Form von Asthma, die schwer zu kontrollieren ist und trotz einer angemessenen maximalen Behandlung zu schweren Symptomen führt. Diese Art von Asthma erfordert oft eine zielgerichtete Behandlung und eine engere Überwachung durch einen Arzt.
Schwieriges Asthma hingegen bezieht sich auf Asthma, das schwierig zu behandeln ist. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, z. B. unzureichende Therapie, falsche Anwendung der Medikamente oder die Exposition mit vermeidbaren Asthma-Auslösern.
„Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich lauf‘ nur auf halber Flamme.“
Patient mit schwerem eosinophilem Asthma
Erfahre mehr über schweres Asthma und die Herausforderungen der Asthma-Kontrolle im Artikel "Wann ist Asthma schwer?"
Typ-2-Entzündung
Typ-2-Entzündungen sind Abwehrprozesse im Körper, bei denen bestimmte Immunzellen aktiviert werden. Dies kann unter bestimmten Bedingungen aus dem Ruder laufen und zu chronischen Entzündungen wie Asthma führen.
Dabei unterscheidet man allergisches und nicht-allergisches Asthma. Obwohl beide Formen unterschiedliche Auslöser haben,1 haben sie ähnliche Prozesse. In beiden Fällen lösen bestimmte Botenstoffe des Immunsystems Entzündungsreaktionen aus. Eine wichtige Rolle bei der Diagnose spielen sogenannte "Typ-2-Biomarker". Diese Biomarker können durch verschiedene Tests festgestellt werden:
Im Blut sind erhöhte Werte bestimmter weißer Blutkörperchen namens Eosinophile ein Hinweis auf eine Typ-2-Entzündung.
In der ausgeatmeten Luft kann ein höherer Anteil an Stickstoffmonoxid ebenfalls auf eine Typ-2 Entzündung hinweisen.
Im Blut sind erhöhte Werte bestimmter weißer Blutkörperchen namens Eosinophile ein Hinweis auf eine Typ-2-Entzündung.
In der ausgeatmeten Luft kann ein höherer Anteil an Stickstoffmonoxid ebenfalls auf eine Typ-2 Entzündung hinweisen.
Allergisches oder nicht-allergisches Asthma?
Beim allergischem Asthma (extrinsisches Asthma) reagiert der Körper empfindlich auf bestimmte Stoffe in der Umwelt, die über die Luft übertragen werden.1 Diese Stoffe werden auch Allergene genannt. Zu ihnen zählen beispielsweise Baum- oder Gräserpollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Allergisches Asthma kann zu bestimmten Jahreszeiten aber auch ganzjährig auftreten und ist oft mit einem allergiebedingten Schnupfen verbunden. Besonders bei Kindern und Jugendlichen spielt eine Allergie eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma. Aber auch im Erwachsenenalter können Allergien Asthma bedingen.
Nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma) wird dagegen beispielsweise durch Infektionen der Atemwege, bestimmte Schadstoffe, Medikamente, körperliche Anstrengung oder das eigene Immunsystem verursacht.1 Etwa 30-50 % der Erwachsenen, die von Asthma betroffen sind, haben nicht-allergisches Asthma.1
Es gibt auch Mischformen dieser beiden Arten von Asthma, bei denen sowohl allergische als auch nicht-allergische Auslöser eine Rolle spielen können. Gemischtförmiges Asthma entsteht u. a. bei Erwachsenen aus einem ursprünglich allergischen Asthma.4
Eosinophiles Asthma
Nicht-allergisches Asthma kann in zwei weitere Haupttypen eingeteilt werden: eosinophiles und nicht-eosinophiles Asthma.1 Eosinophile Granulozyten – kurz Eosinophile – sind eine bestimmte Art von Immunzellen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem; doch ein Überschuss an Eosinophilen kann zu Entzündungsreaktionen im Körper führen. Die Folge sind eosinophiles Asthma oder andere eosinophile Erkrankungen. Die Menge an Eosinophilen kann im Blut des Patienten gemessen werden. Die Eosinophilen-Anzahl variiert im Laufe der Erkrankung und führt so zu unterschiedlich starken Beschwerden. Auch die Behandlung mit Glukokortikoiden (umgangssprachlich Kortison) beeinflusst beispielsweise die Eosinophilen-Anzahl. Patienten mit eosinophilem und nicht-eosinophilem Asthma reagieren unterschiedlich auf bestimmte Basistherapien. Daher ist eine genaue Unterscheidung wichtig, um die passende Behandlung zu finden. Erfahre mehr über schweres eosinophiles Asthma unter
Du bist dir unsicher, welche Art von Asthma bei dir vorliegt? Sprich deinen Hausarzt oder Lungenfacharzt auf den Eosinophilen-Bluttest an, um eosinophiles Asthma zu diagnostizieren oder auszuschließen.
Begleiterkrankungen
Manche Patienten mit Asthma haben gleichzeitig auch eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), die zu Verdickungen der Nasenschleimhaut führen kann.1 Diese Verdickungen werden als Nasenpolypen bezeichnet und können die Atmung erschweren.
Patienten mit dieser Kombination von Asthma und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung können eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten wie Aspirin oder Ibuprofen entwickeln. Diese Unverträglichkeit wird als "Aspirin-Intoleranz" bezeichnet und kann zu schweren Asthmaanfällen führen.1
Bei manchen Patienten mit SEA kann eine weitere eosinophile Erkrankung auftreten – die sogenannte eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA), eine seltene Autoimmunerkrankung. Dabei lösen die Eosinophile nicht nur Entzündungen in der Lunge, sondern auch in anderen Körperbereichen aus; z. B. im Herz oder Nervensystem. Rund 95 % der EGPA-Patienten leiden an SEA.5 Die beiden Erkrankungen sind nicht immer einfach voneinander zu unterscheiden. Erfahre mehr über EGPA unter lebenmitegpa.de:
Biomarker
Biomarker sind messbare Hinweise auf biologische Zustände oder Prozesse im Körper die in verschiedenen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Speichel gemessen werden können.1,6
Sie können verwendet werden, um
- Krankheiten zu diagnostizieren,
- den Verlauf von Krankheiten zu verfolgen und
- die Wirksamkeit von Behandlungen zu bewerten.7,8
Bei Asthma gibt es verschiedene Biomarker, die verwendet werden können, um spezifische Asthma-Typen zu identifizieren und die am besten geeignete Therapie auszuwählen.1 Eosinophile im Blut gehören zu den wichtigsten Biomarkern bei Asthma.
Referenzen
1. Lommatzsch, M. et al. Pneumologie. 2023;77:461–543.
2. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) & Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungs Leitlinie Asthma – Langfassung, 4. Auflage. Version 1. www.akdae.de (2020) doi:10.6101/AZQ/000469.
3. Kuruvilla, M. E. et al. Clinical Reviews in Allergy and Immunology. 2019;56:219–233.
4. https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma/grundlagen. Letzter Zugriff am 20.03.2024.
5. Szczeklik, W. J. et al. J Asthma. 2011;48(2):183-7.
6. https://www.ema.europa.eu/en/glossary/biomarker. Lezter Zugriff am 20.03.2024.
7. Atkinson, A. J. et al. Clinical Pharmacology and Therapeutics. 2001;69:89–95.
8. https://www.fda.gov/vaccines-blood-biologics/guidance-compliance-regulatory-information-biologics. Letzter Zugriff am 20.03.2024.
NP-DE-MPL-WCNT-240050, Juli 2024